New York’s Zentrum:
Der Times Square
Eine Reise mit mit einer völlig unerwarteten Wendung
New York ist eine Reise wert.
Wir planten sie lange im Voraus vom
20. bis zum 30.Oktober, bleiben mussten wir aber zwangsläufig bis zum 2. November.
Fotos vom Empire State Building
Im Hintergrund: Down Town, das Bankenviertel
In der Mitte am Wasser das UNO-Gebäude
Ein bis dahin unvorstellbarer Hurrikan über New York verhinderte einen planmäßigen Rückflug und versetzte die Millionenmetropole in einen Ausnahmezustand!
Eine bis zu 4 Meter hohe Flutwelle setzte große Teile der Stadt unter Wasser und unterbrach in Teilen Manhattans für 5 Tage und länger die Stromversorgung.
Wir hatten großes Glück: drei Straßen südlich unserer Ferienwohnung gab es 5 Tage keinen Strom. Die Menschen in den Hochhäusern hatten eine Woche keine Heizung, kein Wasser, die Aufzüge funktionierten nicht. Im südlichen Teil Manhattans waren alle Geschäfte geschlossen. Die U-Bahn hatte zum ersten Mal seit ihrer Existenz komplett ihren Betrieb eingestellt.
Da alle Brücken und Tunnel bis auf einen geschlossen waren, war Manhattan fast vollständig von der Außenwelt abgeschnitten. Unsere Flüge waren gestrichen. Mit Mühe konnten wir drei Tage später einen Ersatzflug mit einem dreitausend Kilometer großen Umweg über Atlanta bekommen.
Atlanta ist der weltweit größte Flughafen und trotzdem hervorragend geplant und gebaut.
Vom Inlandsteil zu den gates des internationalen Teils fuhr eine unterirdische automatische Bahn.
Alles einfach und übersichtlich!
Davon kann der Airport Charles de Gaulles in Paris nur träumen: chaotisch und unübersichtlich!
Anstatt ca 8 Stunden dauerte der Rückflug 20 Stunden.
Warum ich die Vorgänge hier schildere?
Es ist schon erschütternd, wie eine der bedeutendsten Weltstädte wie New York durch eine Umweltkatastrophe fast komplett lahmgelegt wurde.
Besonders die USA haben bisher alle Ansätze zum Schutze des Weltklimas abgelehnt und wurden nun selbst Opfer der Unvernunft der Menschheit!
Auch Verschwendungen von Ressourcen fielen mir in New York auf: die unglaubliche Erzeugung von Plastikmüll! Ich sagte immer im Scherz:“Wenn die so weitermachen, ist in 50 Jahren ein Drittel des Atlantik mit Müll zugeschüttet!“
Das im Bau befindliche neue World Trade Center von der Broklyn Bridge aus
Die Bauarbeiter des Centers in der Mittagspause, zu sehen auch die Gurte, die für den Bau eines Wolkenkratzers nötig sind: auch nicht jedermanns Sache
In China Town vor dem Sturm
In einem Teil von Queens ist auch Indien vertreten.
Sonntag, der 28. Oktober 2012:
Am Vormittag fuhren wir nach Harlem und nahmen an einem völlig anders gestalteten als gewohntem Gottesdienst von Schwarzen teil. Diese Lebendigkeit, ein so fröhliches Miteinander wünschten wir uns auch für unsere Kirche. Tief beeindruckt kehrten wir in unsere Wohnung zurück.
Da wir über das Internet auch über Nachrichten aus Deutschland verfügten, hatten wir entfernt schon von einem in New York drohenden Unwetter gehört.
Drohend naht der Hurrikan
Wir schalteten das US (Privat) Fernsehen ein und wurden von nun an den sich ständig steigernden Alarmmeldungen über eine zu erwartende Katastrophe ausgesetzt.
New Yorker Bürger wurden aufgerufen, nach Möglichkeit die Stadt zu verlassen. Alle Bus- und Bahnverbindungen waren völlig überlastet. Was sollten wir in einer uns fremden Stadt tun, wohin hätten wir gehen können? Das einzig Mögliche war, sich so gut es ging vorzubereiten. Ich kaufte eine Taschenlampe (wurden zu hunderten schnell angeboten) wir holten uns Lebensmittel und die letzten 10 l Trinkwasser im Behälter und Bargeld aus dem Automaten.
Ab 17 Uhr war New York komplett geschlossen, für eine Millionen Weltstadt bis dahin unvorstellbar: kein Bus, keine U – Bahn, kaum Autos, nur einige gelbe Taxis, Restaurants und Geschäfte geschlossen, nicht einmal die sich an jeder Ecke befindlichen Imbissläden hatten geöffnet. Die Straßen waren menschenleer an einem Sonntagnachmittag: eine gespenstische Stille herrschte in dieser riesigen Stadt, deren alltäglicher Lärm manchmal sonst kaum zu ertragen war.
Am Himmel sah man bereits sich drohend auftürmende Wolkengebirge,
die Vorläufer des Hurrukans waren bereits angekommen.
Aus dem Fernseher „quoll“ uns schon fast das Wasser entgegen, so dramatisch war die Berichterstattung aus den bereits betroffenen Gebieten.
Uns überkam nun auch ein erhebliches Gefühl des Unwohlseins! Wie würde die Nacht verlaufen? Bis wieweit würde die angkündigte 4 m hohe Flutwelle kommen? Was würde mit der uns gegenüber liegenden kaum gesicherten Baustelle geschehen, wenn der Hurrikan mit voller Wucht Bauteile durch die Luft wirbeln würde, würden diese dann in unsere Wohnung fliegen?
Was sollten wir machen, wenn Strom und Heizung ausfielen, bei nachts gerade 6 Grad plus in New York?
Am Sonntagnachmittag, also vor dem Eintreffen des Hurrikans, zeigte sich bereits, dass unser Rückflug am Dienstag ausfallen würde. Unsere mitgereisten Kinder versuchten noch aus Termingründen einen letzten Rückflug zu bekommen und fuhren mit der Taxe zum Airport JFK. Zwecklos, alle Flugzeuge hatten den Flughafen aus Sicherheitsgründen verlassen.
Es kam die Nacht mit dem furchtbaren Sturm. Manchmal flackerte das Licht und wir hörten das Sirenengeheul vieler Notfahrzeuge. Viele Menschen an den Rändern Manhattans zum Meer mussten evakuiert werden.
Ein Bild auf Manhattan vor dem Hurrikan
Am nächsten Morgen mussten wir feststellen, dass fast alle unserer Befürchtungen eingetroffen waren, zu unserem großen Glück wenige Straßen von uns entfernt!
Große Teile des südlichen Manhattans waren überschwemmt worden, insbesondere Down Town, das Bankenviertel ,war hart getroffen worden.
Wir sind dann noch ein zweites Mal auf das Empire State Building gefahren und zwar nach der Unwetterkatastrophe.
Solche Bilder mit einem fast völlig dunklen Manhattan haben einen dokumentarischen Wert, denn so etwas gab es noch nie .
Nur ganz wenige New York – Besucher konnten das sehen.
Vor einer der Weltbanken, der City Bank, kochten sich Angestellte auf einem Campingkocher einen Kaffee! Fast ein Rückfall in die Steinzeit!
Containergroße Notstromaggregate mussten fünf Tage vor den Banken die allernötigste Energie liefern. Es gab kaum Autoverkehr und das im Zentrum von New York, dafür aber enorm viel Polizei, die notdürftig den Verkehr regelte, da alle Ampelanlagen ausgefallen waren.
Ein Foto direkt vom Empire nach unten
Hier sieht man, dass es verschiedene Stromkreise waren, wovon es abhing, ob Strom da war.
Ansonsten waren die sonst lebendigen Stadtteile wie Chinatown und Little Italy
wie ausgestorben: dunkel , mit geschlossenen Jalousien oder mit Notverkäufen sonst verderbender Lebensmittel.
Am Montag waren sogar fast alle Geschäfte am Times Square, dem absoluten Zentrum Manhattans, geschlossen.
So etwas gab es wohl noch nie!
Da alle Verkehrsmittel ausgefallen waren und alle auf unserer New York Carde angebotenen Museen und Sehenswürdigkeiten geschlossen hatten, machten wir uns zu Fuß auf den Weg und sahen die Folgen des Unwetters.
So sah es in Downtown , dem Viertel der großen Weltbanken und der New Yorker Börse aus!