Hurghada/Ägypten vom 4 . Dezember bis 14. Dezember 2012:
Man spürte bereits zu dieser Zeit die zunehmenden Spannungen. Auch gab es in Hurghada bereits vereinzelte Demonstrationen gegen Mursi, die man sogar innerhalb der stark geschützten
Hotelanlage hören konnte.
Trotzdem bestand noch kein Risiko, die insgesamt 850 km durch die Wüste nach Luxor ins Nildelta zu fahren.
Mit einem Kleinbus fuhren wir fünf Reisenden, ein Ehepaar /außerordentlich gut informiert über ägyptische Geschichte, zwei junge Mädchen und ich am 10. Dezember 2012 nach Luxor. Wir hatten einen hervorragenden ca. 30- jährigen Reisebegleiter bei uns , neben dem Fahrer des Kleinbusses. Unser Reisebegleiter nötigte mir den allergrößten Respekt ab. Er sprach perfekt deutsch und hatte Ägyptologie und Germanistik in Kairo studiert.
Dieser sympathische wissenschaftlich ausgebildete junge Mann stand uns den ganzen Tag zur Verfügung und konnte unserer kleinen Gruppe alles erklären.
Die Karnak-Tempelanlage ist die weltweit größte.
Die Pharaonen bauten daran hunderte von Jahre !!! Sie ist größer als das Gebiet des Vatikan. Der ganze Komplex umfasst ca 30 Hektar. Am Amun-Tempel bauten bis zu 81.000 Menschen während der 19. Dynastie.
Welche Zahl wurde hier eingemeißelt?
Richtige Antwort ganz zum Schluss!
Die über 3000 Jahre alten Tempel von Luxor sind selbstverständlich d i e Kulturgüter der Menschheitsgeschichte.
Widderköpfige Sphinx
Heute am 15. August 2013 steht Ägypten am Rande des Abgrundes und es besteht eine Reisewarnung auch für das Nildelta einschließlich Luxor.
Im letzten Dezember fanden von Hurghada schon keine Fahrten mehr nach Kairo und zu den Pyramiden statt.
Königstitulatur Ramses ‚ ll.
Diese jahrtausendalten Originalinschriften sind schon unglaublich faszinierend.
Papyrus-Säulen im großen Säulensaal
Hier sieht man im Hintergrund eine Moschee.
Das Nildelta war, wie man in Luxor unschwer feststellen kann, eine der frühesten und bedeutsamsten Kulturlandschaften der Menschheitsgeschichte und flößte uns ungeheuren Respekt ein.
Eine Überfahrt über den Nil gehörte zu unserem Fahrtenprogramm, bevor wir in das Tal der Könige gelangten, dem unbeschreiblichen Höhepunkt der Reise.
Gegenüber auf der anderen Nilseite das der Könige: leider ein strenges Fotografierverbot
Im Tal der Könige, den in den Stein gehauenen Grabmälern der Pharaonen, war die höchste Sicherheitsstufe angesagt. Die Fotoapparate mussten streng kontrolliert im Bus bleiben.
Drei der vielen Grabmale durften wir besichtigen. Man konnte sehen, dass hier noch weitere Grabungen vorgenommen wurden. Wer weiß, wann das einmal wieder gefahrlos besichtigt werden kann?
Für Ägypten ist der Tourismus eine Haupteinnahmequelle des Staates.
Millionen Ägypter leben davon!
Was die Moslembrüder dort jetzt anrichten, kann das Ende eines geordneten Staates Ägypten sein.
Das Pendant dieses Obelisken findet ihr auf meiner Parisseite.Es steht am place de la concorde.
Ein friedliches Zusammenleben der Religionen geht nur über grundlegende Toleranz.
In Lessings „Nathan der Weise“ werden die Grundlagen der europäischen Epoche der Aufklärung zum zentralen Thema gemacht, die Gleichwertigkeit der drei Weltreligionen des Nahen Ostens: Judentum, Christentum, Islam. Ein friedliches Miteinander kann es nur durch praktizierte Toleranz geben.
(Ringparabel im Nathan der Weise: Der sterbende Vater hat drei Söhne, die ihm alle drei gleich lieb sind.
Leider hat er nur einen Ring, den er vererben kann. Aus Verzweiflung lässt er zwei Kopien anfertigen, so dass jeder Sohn vor seinem Tode einen bekommt.)
Darstellung der 4. Stunde des Pfortenbuches im Grab Ramses‘ IV.
Da im Islam die Darstellung von Gottheiten verboten ist und es bereits zu Zerstörungen wertvoller Kulturgüter durch fanatische Islamisten gekommen ist, kann die Weltöffentlichkeit nur hoffen, dass diese zum Unesco-Kulturerbe gehörenden Schätze der Menschheit unversehrt erhalten bleiben!
(Die Zahl lautet: 155)
H.T.